Herz und Hand für Kinder in Not e.V.
Jahresmitgliederversammlung vom 12. Juni 2024
Bericht des 1. Vorsitzenden, Geschäftsjahr 2023
Anmerkung
Dieser Jahresbericht wurde gemäß den Vorgaben der DZI-Spenden-Siegel-Leitlinien, Spenden-Siegel-Standard Nr. 7 – Transparenz – verfasst.
Im Zeitraum zwischen den zwei Jahresmitgliederversammlungen konzentrierten wir uns, wie bereits seit Jahren, auf die Sicherung der Unterstützung für die Kinderarche Sarajevo, unser Hilfsprojekt in Bosnien und Herzegowina (BiH). Der betreffende Zeitraum war von einigen Veränderungen geprägt und alles in allem erfreulich und erfolgreich. Es fühlt sich allerdings nicht immer richtig an, bei einer Hilfsarbeit wie der, die wir in Sarajevo seit Jahren leisten, von Freude und Erfolg zu sprechen. Die Erkenntnis, dass unsere humanitäre Tätigkeit in BiH nicht zu einem Ende kommt oder sich nicht auf eine andere Ebene – Bildung, Kultur u. Ä. - entwickeln lässt, ist schmerzlich. Andererseits darf man sehr wohl von Freude und Erfolg reden, wenn es um Hilfeempfänger und -empfängerinnen geht, deren Lage sich insofern verändert hat, dass unsere Unterstützung nicht mehr oder nicht in bisheriger Form notwendig ist. Insbesondere berührt mich die Tatsache, dass einige Kinder, die wir vor sechs-sieben Jahren im Familienunterstützungsdienst (FUD) aufgenommen haben, nun junge Erwachsene sind, die – auch dank unserer Hilfe – ihren Weg gehen. Manche von ihnen studieren, die anderen arbeiten. Teilweise übernehmen diese jungen Menschen nun die Verantwortung für ihre Familien bzw. unterstützen ihre Eltern und Geschwister.
Auch in den vergangenen Monaten schafften wir es die Existenz und die Weiterentwicklung unseres Projekts, vor allem des Familienunterstützungsdienstes, dank stetiger Unterstützung unserer Partner1 aus Deutschland zu gewährleisten. Im Geschäftsjahr 2023 und darüber hinaus wurden die wesentlichen Mittel unseres Vereins ausschließlich an die Kinderarche Sarajevo weitergeleitet, was aus der Finanzaufstellung für das Geschäftsjahr 2023 ersichtlich ist.
Unser Verein zählt zurzeit 27 Mitglieder, davon 12 ordentliche und 15 Fördermitglieder. Sie erhalten keine Vergütungen, ebenfalls gibt es keine hauptamtlich Beschäftigten. Von unseren Mitgliedern wird kein kommerzielles Eigeninteresse verfolgt. In den vergangenen Monaten trafen sich die Aktiven persönlich, zusätzlich wurden diverse Formen der Onlinekommunikation benutzt.
1In diesem Bericht wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint.
Die Vorstandsmitglieder erhalten keine Aufwandsentschädigungen. Die bei den letzten Wahlen gewählten Vorstandsmitglieder sind:
1. Vorsitzender Damir Vrdoljak,
2. Vorsitzender Norbert Schmitt,
Kassier André Weger.
Auf der Webseite des Vereins, www.herzundhand.org, sind alle wesentlichen Daten wie z. B. die Namen der Vorstandsmitglieder, die Vereinssatzung, Jahresberichte und die jüngste Rechnungslegung zu finden.
Auf die Transparenz der Vereinsarbeit und einen satzungsgemäßen Umgang mit Spendengeldern wird bei uns sehr genau geachtet. Die internen Kontrollmechanismen erfolgen nach dem Vier-Augen-Prinzip. Zwei von der Mitgliederversammlung gewählte Kassenprüfer, Ljiljana Leuchtenmüller und Armin Walter, erhalten vor der Jahresmitglieder-versammlung alle für die Buchführung des Vereins relevanten Unterlagen und führen eine interne Prüfung durch. Zusätzlich unterziehen wir uns jährlichen externen Prüfungen durch die Lorenz & Kollegen Steuerberatungsgesellschaft mbH. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) prüft ebenfalls regelmäßig unsere Arbeit. Als Anerkennung für unsere Integrität und Vertrauenswürdigkeit dürfen wir seit Jahren das DZI-Spenden-Siegel tragen.
Im Geschäftsjahr 2023 gab es keine großen Änderungen in Bezug auf die Finanzierung unserer Vereinsarbeit. Die Familienstiftung aus Berlin, mit der wir seit Jahren erfolgreich zusammenarbeiten, war einmal wieder mit den Entwicklungen vor Ort zufrieden und sagte uns weitere finanzielle Unterstützung zu. Daher konnten wir im Jahr 2024 ungestört unsere Hilfsarbeit vor Ort fortsetzen.
Unsere lieben Unterstützer und Freunde von der Ev.-luth. Kirchengemeinde Marktredwitz begleiteten uns auch 2023. Ihre finanziellen Beiträge verringern sich weiterhin, unseren guten partnerschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen tut das keineswegs einen Abbruch.
Die Kontaktpflege und die Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden, Schulen und zuständigen Ministerien sowie mit der Deutschen Botschaft in Sarajevo wird von unserem Team vor Ort fortgesetzt. Besonders wichtig sind nach wie vor der Austausch mit Deutschland und die gegenseitigen Besuche.
In allen Tätigkeitsfeldern der Kinderarche Sarajevo konnte man im vergangenen Zeitraum gute Ergebnisse verzeichnen. Die Daten der Empfänger aus dem Familienunterstützungsdienst (FUD) stehen nun in digitaler Form zur Verfügung und werden regelmäßig vor Ort, bei Hausbesuchen und in entsprechenden Gesprächen, überprüft und aktualisiert. Auf diese Weise ist unser Team in der Lage, auf Veränderungen zeitnah zu reagieren und zu ermitteln, ob etwas an der Qualität und Quantität der Hilfeleistungen angepasst werden sollte. Aktuell werden im Rahmen vom FUD-Programm 124 Direktempfänger betreut, was fast 400 Personen bedeutet. Seit 2016, als wir dieses Projektsegment gestartet hatten, gab es insgesamt 180 Direktempfänger. Im Laufe der Jahre sind 25 von ihnen leider verstorben, 31 sind aus diversen Gründen ausgeschieden - ihre Lage hat sich verbessert, sie sind aus der Stadt weggezogen u. Ä. Die traurige Gewissheit ist aber, dass wir, wie zu Beginn erwähnt, ununterbrochen Anfragen von bedürftigen Menschen erhalten, die auf unsere Unterstützung hoffen. Unser Team vor Ort leistet eine sehr gute Arbeit. Jeden Monat werden Pakete mit Lebensmitteln und Hygieneprodukten verteilt, einige Empfänger erhalten auch andere Arten von Hilfe dazu z. B. Windeln, Medikamente, Physiotherapie, Zuschüsse für Miete und/oder Nebenkosten-zahlungen usw. Mehrere Empfänger – Kinder und Jugendliche – besuchen regelmäßig unsere Kinderarche, einigen Erwachsenen wird Unterstützung bei der Arbeitssuche oder Behördengängen zuteil.
Eine effiziente Versorgung unserer Hilfeempfänger, eine gute pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie eine erfolgreiche Entwicklung der Frauenarbeit sind nur mit kompetenten und engagierten Mitarbeitern möglich. Das Thema Personal hat uns daher auch im vergangenen Zeitraum beschäftigt. Seit November 2023 bereichert eine Psychologin unser Team. Ihre Hauptaufgabe ist, die verschiedenen Facetten unseres Projekts miteinander zu verbinden und zu koordinieren. Mit einer Leichtigkeit, die nicht selbstverständlich ist, findet sie sich in diversen Bereichen gut zu recht. Vor allem schätzen wir ihren Umgang mit ihren Kolleginnen und Kollegen, die sie richtig einzuschätzen und einzusetzen weiß. Auch für unsere Projektassistentin und Verwaltungskraft ist sie eine wichtige Stütze, da sie Ruhe und Struktur in die tägliche Arbeit einbringt.
Nachdem unsere Dienstälteste, die pädagogische Leiterin der Kinderarche, nach 20 Jahren in unserer Einrichtung im Juni 2023 in den wohlverdienten Ruhestand gegangen war, übernahm ihre jüngere Kollegin sehr erfolgreich ihren Posten. Unterstützt wird sie seit Januar dieses Jahres von einer ebenfalls jungen, engagierten Soziologin, die Erfahrungen aus einer Kindertagesstätte mitbringt. Sie ist interessiert, kreativ und fleißig. Ihr „Steckenpferd“ sind vielfältige Workshops für Schulkinder, worüber ich später ausführlicher berichten werde. Seit einiger Zeit wissen wir, dass die KiTa-Leiterin schwanger ist, der errechnete Geburtstermin ist Ende Juli. Es geht ihr gesundheitlich sehr gut, nach wie vor übernimmt sie viele Aufgaben. Um einen reibungslosen Ablauf für die Kinderarche zu gewährleisten haben wir uns um eine Schwangerschaftsvertretung bemüht. Sie ist seit etwa zwei Monaten bei uns und hat sich gut in unserem Team integriert.
In diesem Zusammenhang möchte ich etwas ansprechen, das in einem anderen Land wahrscheinlich nicht weiter auffallen würde. In Bosnien und Herzegowina, wo noch viele Kriegswunden offen sind, ist das jedoch anders. Wir sind eine säkulare Organisation, eine Gleichberechtigung aller Ethnien und Religionen ist für uns selbstverständlich. Eine Zukunft für Bosnien und Herzegowina sehen wir nur in einer multikulturellen Gesellschaft. Unser Team ist im Moment ein Sinnbild dieser Multikulturalität „auf bosnisch“: Unsere Psychologin ist serbisch-orthodox, die Soziologin ist eine praktizierende Muslimin, die einen Kopftuch trägt, die Verwaltungskraft ist katholisch. Zusammen sind sie eine großartige, Frauenpower versprühende Crew, die sich vorbildlich um unsere Hilfeempfängerinnen und -empfänger kümmert.
Eine weitere gute Wirkung unserer Hilfsarbeit stellte sich mit der Erweiterung des Angebots für Schulkinder ein. Wie bereits kurz erwähnt, übernahm unsere neue Kollegin die Gestaltung der Workshops für Kinder im alter von 7 bis 14 Jahren. Für diese Workshops werden Themen gewählt, die Kinder und Jugendlichen bewegen, aber im Lehrplan unterrepräsentiert sind. So spricht man z. B. über Sicherheit in sozialen Netzwerken, über Vorbilder, über die Bedeutung der Empathie, über Emotionen und emotionale Intelligenz. Als die jungen Teilnehmer - die meisten von ihnen sich an der Schwelle zur Adoleszenz befindend - gebeten wurden eine Emotion, die sie besonders oft spüren, zu malen, entschieden sich die meisten für etwas Negatives: Ärger, Enttäuschung, Unzufriedenheit. In offenen, von unserer Lehrkraft taktvoll gelenkten Gesprächen, suchten sie gemeinsam nach Lösungen und einem Ausweg aus dieser, für ihr Alter fast typischen Lage. Andere Themen und Aktivitäten ermöglichen ihnen sich zu entspannen und kreativ zu arbeiten. Fenster- und Raumdekoration, Grußkarten, Vogelhäuschen aus Holz oder aber Tanz, Musik und Schauspiel: Alle Talente kommen hier zum Vorschein.
Aber auch die Jüngsten aus unserer KiTa werden nicht vergessen: Ob gemeinsam basteln, kochen oder Blumen pflanzen – für jeden ist etwas dabei. Alle sind mit Herzblut dabei, wenn es heißt etwas Neues zu erleben und etwas Sicht- und Fühlbares zu gestalten.
Warum sind solche gemeinsamen Aktivitäten wichtig? Sie stärken die sozialen, emotionalen, mentalen und körperlichen Kompetenzen der Kinder. Im Rahmen von Workshops herrscht oft ein sehr wertschätzendes Klima und ein konstruktives Miteinander. Die Zeitstrukturen und Sitzordnungen sind viel lockerer als in der Schule, was für echte Interaktion und Auseinandersetzung mit einem bestimmten Thema sorgt. Der übliche Notendruck entfällt, die Kinder sind entspannt und fühlen sich geborgen. Da etliche von ihnen aus benachteiligten, gar bildungsfernen Familien kommen, hat diese Art ihre Freizeit zu verbringen einen unermesslichen Wert für ihre Persönlichkeitsentwicklung. Sie sammeln Erfahrungen und bekommen Antworten auf Fragen, die sie sehr beschäftigen, die ihnen aber weder in der Schule noch zu Hause gegeben werden (können). Immer wieder einmal werden neue Gruppenkonstellationen erschaffen, in denen sich die Schülerinnen und Schüler neu zurechtfinden und ihren Platz in der jeweiligen Gruppe finden, einnehmen und ggf. auch vertreten müssen. In diesem Kontext erweist sich unsere Arche erneut als ein „safe place“, als ein Rückzugsort für die Vulnerablen der Gesellschaft.
Woran müssten wir als Verein in der Zukunft noch mehr arbeiten? Die politische und wirtschaftliche Lage in Bosnien und Herzegowina wird leider nicht besser – ganz im Gegenteil. Immer mehr Menschen leben am Existenzminimum. Die globale Krise und die wachsende Angst von einem neuen (alten) Konflikt in der Region verschlechtern zusätzlich die Situation. Und trotzdem entgleitet dieses Land dem Blickfeld der internationalen Öffentlichkeit: Der Krieg ist doch schon ewig her… Und das stimmt tatsächlich, aber ich muss immer wieder zu diesem einen Satz zurückkehren: Der Krieg ist vorbei, aber nicht für die Betroffenen. Daher ist unsere Aufgabe, uns weiterhin um Spenden zu bemühen, die bestehenden Partner gut zu betreuen und ihr Vertrauen zu rechtfertigen sowie immer neue Interessenten/Unterstützer ausfindig zu machen und anzusprechen.
Übersicht Geschäftsjahr 2023
Das Jahr 2023 wurde vor allem von Besuchen aus Deutschland geprägt. Dieser Austausch ist uns sehr wichtig, denn nur mithilfe gleichwertiger Partner können wir unsere humanitären Ziele verwirklichen.
Vom 15. Mai bis 9. Juni 2023 verstärkten wieder zwei Studierende der Fachakademie für Sozial- und Heilpädagogik aus Hof unser Team in Sarajevo. Luisa und Marie leisteten ihr zweites Praktikum bei uns ab. Sie arbeiteten täglich mit Kindergarten- und Schulkindern und bekamen einen Einblick in alle anderen Arbeitsbereiche unseres Projekts. Gerne begleiteten sie unsere Mitarbeiter bei Hausbesuchen und lernten so einige von unseren FUD-Empfängern kennen. Diese Art von Zusammenarbeit hat für unseren Verein und das Projekt vor Ort einen großen Wert und wir hoffen auf eine Fortsetzung im kommenden Jahr.
Vom 29. Mai bis 4. Juni 2023 war unsere Kinderarche ein Ort der Freundschaft und Begegnung. Die Kinder, Erzieherinnen und Eltern vom Kinderhort St. Bartholomäus aus Marktredwitz waren wieder einmal in Sarajevo zu Gast. Unter dem Motto „Bunt ist unsere Freundschaft – bunt ist unsere Kunst“ verbrachten sie eine unvergessliche Zeit mit ihren kleinen und großen Gastgebern. Gemeinsam erkundeten sie die Altstadt von Sarajevo und die traditionellen Handwerksstuben. Sie arbeiteten an einem Kunstprojekt, kochten und spielten zusammen. Bei einem Ausflug bewunderten sie die Schönheit der Natur um Sarajevo herum. Am vorletzten Tag gab es ein großes Fest mit geladenen Gästen, unter ihnen auch einige Kinder – jetzt eigentlich junge Erwachsene – die in den vergangenen Jahren die Kinderarche besucht hatten. Bei dieser Gelegenheit wurde die pädagogische Leiterin Muamera Memišević, die sich zwanzig Jahre lang um unsere Kids gekümmert und die Arbeit an unserem Projekt maßgeblich geprägt hatte, in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Wir wünschen ihr alles Gute für diesen neuen Lebensabschnitt und hoffen, mit ihr weiterhin in Kontakt zu bleiben.
Die Gäste aus Deutschland verabschiedeten sich schweren Herzens von ihren bosnischen Freunden, aber in der Gewissheit, dass in zwei Jahren ein Gegenbesuch erfolgen wird.
Vom 15. bis 18. Juni 2023 besuchten zwei Vertreter der deutschen Familienstiftung Sarajevo und die Kinderarche. Zuletzt waren sie 2019 dort, die Pandemie hat einen früheren Besuch für sie unmöglich gemacht. Sie haben sich mit den Entwicklungen vor Ort vertraut gemacht und unser Team bei der Arbeit begleitet. Ein reger Austausch fand statt. Wir sind als Verein sehr glücklich, einen Partner mit solchen Kompetenzen, Fachwissen und Erfahrung, aber gleichzeitig mit viel Einfühlungsvermögen, Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft an unserer Seite zu wissen. Durch unsere gute Arbeit und die transparenten Abläufe rechtfertigen wir das in uns gesetzte Vertrauen.
Am 19. Juli ereilte uns leider eine schlechte Nachricht: Unser Fahrer Elvedin hatte einen schweren Unfall. Er war allein mit dem Arche-Bus in einem Vorort unterwegs, gerade hatte er – zum Glück – die Kinder aus der Vormittagsgruppe nach Hause gebracht. Ein betrunkener Fahrer nahm ihm die Vorfahrt, wobei Elvedin verletzt und der Bus so sehr beschädigt wurde, dass es sich um einen Totalschaden handelte. Nach einem Krankenhausaufenthalt wurde Elvedin für fast drei Monate krankgeschrieben. Unser „alter“ Fahrer Džemo, seit Juli 2022 in Rente, kam noch am selben Tag in die Arche und übernahm Elvedins Aufgaben, wofür wir alle sehr dankbar waren.
Wir gaben unser Bestes, um auf Spenden für einen neuen (gebrauchten) Bus für die Arche zu kommen, und mithilfe einiger Unterstützer, allen voran des RC Wien-Stadtpark, gelang uns das auch. Ende November konnten wir dann endlich einen neuen Bus für die Kinderarche besorgen. In diesem Zusammenhang möchte ich mich insbesondere bei unserem Kassier André Weger für sein Engagement bedanken! Anfang Dezember wurde der Bus, den wir hier in der Region gefunden hatten, nach Bosnien und Herzegowina eingeführt und leistet seitdem gute Dienste.
Ebenfalls Ende November erreichte uns Post aus Berlin: Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) gab unserem Antrag auf eine weitere Verlängerung des DZI-Spenden-Siegels statt. Unser kleiner Verein erwies sich erneut als ein vertrauenswürdiger und empfehlenswerter Partner.
Auch 2023 organisierten wir unsere – mittlerweile schon traditionelle – Weihnachtsaktion und machten damit zahlreichen Menschen in Bosnien und Herzegowina eine große Freude. Wie auch in den vergangenen Jahren sammelten wir Geldspenden in Deutschland und kauften damit in Sarajevo die verschiedenen Artikel für die Weihnachtspakete ein. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Spender, insbesondere aber an den RC Schwabach und die Firmen Frapack GmbH und Melzer GmbH, die unsere Aktion seit Jahren mit beachtlichen Beträgen unterstützen! Die Kinder aus unserer KiTa und den sozialbenachteiligten Familien, aber auch Jugendliche mit Behinderungen und unsere Senioren freuten sich über die liebevoll verpackten Geschenke. In der Kinderache wurde eine Weihnachtsfeier veranstaltet, mit einem bunten Programm und dem „echten“ Weihnachtsmann. Die fleißigen Damen aus dem Handarbeitsprogramm wurden ebenfalls beschenkt.
Das größte Geschenk für sie war allerdings die Einladung der Deutschen Botschaft in Sarajevo, an ihrem Weihnachtsmarkt teilzunehmen. Über diese erstklassigen Gelegenheiten, ihre Arbeiten vor einem breiten Publikum in der Stadt zu zeigen, freuen sich die Frauen immer besonders. Am 9. Dezember wurden sie in der Botschaft herzlich empfangen und konnten den zahlreichen Besuchern ihre in Handarbeit erstellten textilen Kunstwerke präsentieren.
Eine kleine Adventsfeier für Mitglieder, Freunde und Unterstützer von Herz und Hand fand am 1. Dezember 2023 in Schwabach statt. Gemeinsam blickten wir auf das vergangene Jahr zurück und besprachen Pläne für die kommenden Monate. Alle Anwesenden waren sich einig: Helfen IST schwer, aber auch unheimlich bereichernd.
Mein Dank gebührt an dieser Stelle allen engagierten Vereinsmitgliedern und anderen Unterstützern, die erneut ihre Zeit - und oft auch ihr Geld - in unsere Hilfsarbeit investiert haben. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch im kommenden Jahr gemeinsam viel erreichen werden!
Für die Richtigkeit: Schwabach, 12.06.2024
__________________________
Dr. jur. Damir Vrdoljak LL.M. Eur.
(Univ. Sarajevo, TU Dresden)
1. Vorsitzender
Anlage Finanzaufstellung
Einnahmen
| Geschäftsjahr | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| (Euro) | (Euro) | |
| Geldspenden | 79.731,05 | 34.703,05 |
| Mitgliedsbeiträge | 760,00 | 755,81 |
| Zuwendungen anderer Organisationen | 260.500,00 | 226.500,00 |
| Gesamteinnahmen | 340.991,05 | 261.958,86 |
Erläuterungen
Geldspenden
| Spenden | |||
|---|---|---|---|
| erhaltene Spenden / Zuwendungen | 340.231,05 | 261.203,05 | |
| Mitgliedsbeiträge | 760,00 | 755,81 |
Ausgaben
| Geschäftsjahr | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| (Euro) | (Euro) | |
| Sach- und sonstige Ausgaben (Programmausgaben) | 340.500,00 | 258.700,00 |
| Sach- und sonstige Ausgaben (Werbung) | 0,00 | 0,00 |
| Sach- und sonstige Ausgaben (Verwaltung) | 2.214,83 | 932,69 |
| Gesamtausgaben | 342.714,83 | 259.632,69 |
Erläuterungen
Übrige Ausgaben
| Kinderarche Sarajevo | 340.500,00 | 258.700,00 |
| Porto, Telefon | 86,74 | 212,01 |
| Sonstige Verwaltungskosten | 616,95 | 709,18 |
| Kosten DZI | 1.408,84 | 0,00 |
| Geschenke, Jubiläen, Ehrungen | 102,30 | 11,50 |
| Gesamt | 342.714,83 | 259.632,69 |
Finanzaufstellung
| Bilanzstichtag | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
|---|---|---|
| (Euro) | (Euro) | |
| Kassenbestand und Bank | 1.563,66 | 3.287,44 |
Erläuterungen
Kassenbestand und Bank
| Kasse | 308,40 | 1.657,50 |
| Sparkasse | 1.255,26 | 1.629,94 |
| Ergebnisvorträge allgemein | 1.563,66 | 3.287,44 |
| Vereinsergebnis | -1.723,78 | 1.926,17 |
Der Anteil der Werbe- und Verwaltungsausgaben (2.214,83 EUR) an den Gesamtausgaben (342.714,83 EUR) beläuft sich im Jahr 2023 auf 0,65 % (Vorjahr: 0,36 %).
Der Anteil der Werbeausgaben (0,00 EUR) an den Sammlungseinnahmen (80.491,05 EUR) beläuft sich im Jahr 2023 auf 0,00 % (Vorjahr: 0,00 %).
Den Jahresbericht sowie die Finanzaufstellung finden sie auch hier zum Download